Offene Fragen

Offene Fragen - meine Antworten

Am Montagabend (15.01.2024 - Kandidatenvorstellung) wurden sechs Fragen aus der Lostrommel gezogen.

Die übrigen offenen Fragen habe ich hier beantwortet. Vielen Dank für Ihre Fragen.

Frage 1: Das in der Poststraße in Appenweier geplante Altenpflegeheim wurde vom Grundstückseigentümer und Betreiber des Altenpflegeheim St. Martin GmbH „auf Eis gelegt“ und kommt aus verschiedenen Gründen nicht zur Ausführung. Was würden Sie unternehmen um den Bedarf an Altenpflege- und -Betreuungsplätzen in Appenweier zu decken und den Neubau trotz der Verweigerungshaltung der St. Martin GmbH zu realisieren?

Ich bedauere zutiefst, dass das geplante Altenpflegeheim vorerst nicht realisiert wird. Diese Nachricht ist zweifellos enttäuschend, besonders angesichts der Wichtigkeit eines solchen Pflegeheims für unsere Gemeinde. Doch trotz dieser Rückschläge gilt zu hoffen, dass es sich nur um eine vorübergehende Verzögerung handelt und nicht um eine endgültige Absage.


Ich betone nachdrücklich, wie essentiell ein Altenpflegeheim für uns alle wäre. Die steigende Nachfrage nach Pflegeeinrichtungen und die alternde Bevölkerung machen solche Einrichtungen unverzichtbar.


Die Erklärung von Herrn Ritter, dem Geschäftsführer des St. Martin Altersheims, dass der Hauptgrund im Personalmangel liegt, ist aufschlussreich. Während gestiegene Baukosten noch umlegbar wären, ist der Personalmangel offenbar der Flaschenhals. In Anbetracht dessen erscheint es notwendig, verstärkte Maßnahmen zur Personalgewinnung zu ergreifen.


Seniorenhilfe müsste modular aufgebaut werden. Ein schrittweises Konzept, beginnend mit Senioren-WGs, Tagespflege und dem Bau eines kleinen Pflegeheims oder -zentrums, könnte eine tragfähige Lösung sein. Die Schaffung einer Küche und anderer Einrichtungen, wie einem Park oder Boule-Platz, würde diesen Prozess weiter stützen.


Die Zusammenarbeit mit der Caritas als Träger und rechtmäßigem Besitzer des Geländes ist entscheidend. 


Ein Ärztehaus in unmittelbarer Nähe könnte einen zusätzlichen Vorteil bieten und als weiteres Puzzleteil auf dem Weg zum großen Ganzen dienen.

Der enge Austausch mit Herrn Ritter ist unabdingbar, um die Herausforderungen zu meistern. Zudem könnte die Bereitstellung von barrierefreiem und sozialem Wohnraum für Angestellte als Anreiz oder sogar als Bestandteil ihres Entgelts dazu beitragen, zusätzliches Personal zu gewinnen.


Es erfordert ganzheitliches Denken und Kreativität, um das wertvolle Gelände nicht der Brache zu überlassen. Ein strategischer Ansatz, der verschiedene Elemente miteinander verbindet, könnte letztendlich zu einer erfolgreichen Umsetzung des Pflegeheims führen.

Frage 2: Appenweier und Urloffen sind zu stark verkehrsbelastet. Die Gemeinde hat ein neues Gewerbegebiet erschlossen und erweitert, ohne sich um Zufahrtswege für den Schwerlastverkehr, sowie die Mitarbeiter zu kümmern. Die Bürger und Anwohner von Appenweier und Urloffen baden das nun tagtäglich aus. Und Lärm macht bekanntlich krank. Eine Umgehungsstraße ist überfällig.

An welcher Stelle steht diese auf Ihrer Agenda?

Der Umgang mit Verkehr und Lärm ist zweifellos von großer Bedeutung, wie ich während meines Wahlkampfes aus direkter Bürger Auskunft erfahren habe. Daher liegt es mir besonders am Herzen, das Verkehrsthema ganzheitlich zu betrachten und darauf einzugehen.



Es ist festzustellen, dass bereits vor Jahren ein Verkehrskonzept entwickelt wurde, das jedoch angesichts veränderter Parameter und der Einführung des Lärmaktionsplans aktualisiert werden muss. Die Dynamik der Situation erfordert eine fortgesetzte Entwicklung dieses Konzepts.


Eine bloße Verlagerung wäre nicht nur zwecklos, sondern auch kontraproduktiv, denn sich den Verkehr vermeintlich hin und her zu schieben, fördert unseren Zusammenhalt nicht.


Es ist von entscheidender Bedeutung, dass bei der Fortführung des Verkehrskonzepts die örtlichen Gegebenheiten, der Lärmaktionsplan und die Bedenken der Bürger angemessen berücksichtigt werden. Nur durch eine umfassende Betrachtung können wir langfristige und effektive Lösungen für die Verkehrsprobleme in unserer Gemeinde finden.


Frage 3: Was ist Ihre größte berufliche Kompetenz mit der Sie die Gemeinde voranbringen möchten bzw. was können Sie besonders gut und was war ihr bisheriger größter beruflicher Erfolg, bei dem Sie diese Fähigkeit unter Beweis stellen konnten?

Nach bereits fordernden Jahren des dualen Studierens mit Abschlüssen als Diplom Betriebswirt und MSc in International Management haben ich unter anderen Zertifikaten auch das der Persönlichen Führung (LMI - Effective Personal Leadership) plus das Offizierspatent. 

Diese Sammlung zeugt von Ehrgeiz, Fleiß und Selbstdisziplin. 


Es ist entscheidend, dran zu bleiben und durchzuziehen. Dabei gilt es, belastbar und robust zu sein, als Vorbild mitzureißen und zu motivieren.


Die Eröffnung des örtlichen Fitnessstudios war anspruchsvoll, vielseitig und fordernd. Sie zeigt nicht nur meine unternehmerische Entschlossenheit, sondern auch Tag ein Tag aus meine Fähigkeit Ideen -in diesem Falle Kindheitsträume- umzusetzen. 


Mit dieser Entschlossenheit und Selbstdisziplin -ich reflektiere immer zuerst mich selbst- möchte ich im Zusammenspiel mit unserer Gesamtgemeinde in die Zukunft steuern.


Success is not 4 the lazy!

Frage 4: Welche Ideen haben die Bürgermeisterkandidaten für die Verbesserung der Integration in der Gemeinde Appenweier?

Ich persönlich bin der Überzeugung, dass Integration nur erfolgreich sein kann, wenn die Menschen in unserer Mitte wohnen und leben.


Vereine spielen dabei eine bedeutende Rolle, da hier Integration und Inklusion tagtäglich stattfinden.


Es ist wichtig zu betonen, dass Integration eine gemeinsame Anstrengung erfordert und dass Separation weder gedacht noch praktiziert werden sollte. In diesem Kontext ist es positiv zu erwähnen, dass Appenweier bereits eine Integrationsmanagerin hat.

Mit ihr sollte man in engem Austausch sein und auch ein Konzept entwickeln.

Frage 5: Appenweier hat viele Vorteile durch die günstige Verkehrslage. B28, B3, Autobahn und Bahnhof. Allerdings geprägt durch hohe Lärmbelastung, insbesondere an der B28 im Bereich Ebersweirer Weg gibt es eine hohe Lärmbelastung. Wollen Sie das angehen, ggf. durch Lärmschutzwand/wall oder wenigstens durch eine Geschwindigkeitsbeschränkung? Das gleiche gilt für die erwartete Belastung durch den geplanten Bahntunnel. Die Lärmbelastung bei Einfahrt bzw. Ausfahrt eines Zuges ist durch sogenannte Druckwellen extrem hoch!

Als jemand, der selbst im Montlouisring unweit der B28 aufgewachsen ist, bin ich mit der Problematik bestens vertraut. Die Idee einer Lärmschutzwand wäre damals auf die Grundstückseigentümer beim Grunderwerb umgelegt worden, was letztlich zu ihrer Nichtumsetzung führte.


Auf der Website der Gemeinde Appenweier ist der
Lärmaktionsplan einzusehen. Die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80 km/h, wie beim richtig angesprochenen Lärmschwerpunkt vorgesehen, sollte meiner Meinung nach erneut geprüft werden. Die Umsetzung dieser Maßnahme stellt einen wichtigen Schritt zur Lärmreduzierung dar.


Hinsichtlich der sogenannten Druckwellen beim Ein- und Ausfahren am Tunnelportal zitiere ich aus dem
Protokoll der öffentlichen Gemeinderatssitzung vom 07.09.2020, hier TOP 1: “Der Vorsitzende (Bemerkung: Herr Manuel Tabor) möchte wissen, ob es bei der Einfahrt in den Tunnel zu einem „Tunnelknall“ komme. Das schließt Sven Adam aus, da die maximale Geschwindigkeit 120 km/h betragen wird und Knalleffekte erst ab 160 km/h zu beobachten seien; dann würde auch mit entsprechenden Bauwerken am Tunneleingang Abhilfe geschaffen.”


Es ist wichtig, dass wir gemeinsam daran arbeiten, Lösungen für die bestehenden Herausforderungen zu finden. Vielleicht könnte eine erneute Überprüfung des Lärmaktionsplans und der Geschwindigkeitsbeschränkung eine positive Entwicklung in Bezug auf die Lärmsituation bewirken.

Frage 6: In Baden-Württemberg gibt es bereits seit 10 Jahren ein Klimaschutzgesetz, das auch die Kommunen in die Pflicht nimmt. Sie sollen helfen, das Problembewusstsein der Bürger/innen zu schärfen und insbesondere beim Klimaschutz mit gutem Beispiel vorangehen. In den letzten Jahren war zu diesem Thema aus dem Rathaus allerdings wenig bis gar nichts zu hören.

Wird sich daran in Zukunft etwas ändern und wenn ja, was?

Ich plane die Entwicklung eines umfassenden Klimaschutzkonzepts für die Gesamtgemeinde. Darüber hinaus werde ich eine Prüfung durchführen, um festzustellen, ob es kommunale Gebäude gibt, die einer energetischen Sanierung bedürfen.


Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Erarbeitung eines Konzepts für die Installation von PV-Anlagen auf primär bebauten Flächen wie Hallendächern oder über versiegelten Flächen. 


Mit rund 3000 Hektar Agrarflächen bietet sich auch die Möglichkeit, mit Agri-PV-Anlagen einen zusätzlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Dies könnte auf einem vorerst überschaubaren Teil dieser Flächen geschehen und würde im Vergleich zum Anbau von Bio-Mais einen effizienteren Wirkungsgrad haben. Solche Anlagen schließen Symbiosen nicht aus - sie können Schatten spenden oder vor Hagel schützen. Es gibt gute Beispiele. 


In enger Zusammenarbeit mit Experten aus Forst und Wald könnten Baumpflanzaktionen mit Schulen, Kindergärten und Vereinen durchgeführt werden, um unseren Wald zu stärken.


Es ist an der Zeit, einfach anzufangen, jetzt!

Frage 7: Was fällt Ihnen zum Begriff „Demokratie“ ein?

Zum Begriff "Demokratie" kommen mir Aspekte wie Selbstbestimmung, Mitbestimmung der Bürger, Rechtsstaatlichkeit, freie Wahlen, Meinungsfreiheit und Gewaltenteilung in den Sinn, politische Bildung, Gemeinschaftskunde etc. pp.

Frage 8: In Hinblick auf den Rechtsanspruch auf Betreuung ab 1 Jahr stellt sich für mich die Frage, warum es in der gesamten Gemeinde Appenweier nur eine Einrichtung gibt, die Kinder ab dem ersten Jahr aufnimmt. Dass diese einzige Einrichtung, die den Gesamtbedarf decken soll, auch noch in freier Trägerschaft steht, ist für mich ein Unding. Wie wollen Sie dem Mangel bzw. dem Nicht-Vorhandensein an Betreuungsplätzen in kommunalen Einrichtungen ab dem ersten Jahr abhelfen?

Das Regeleintrittsalter liegt schon lange nicht mehr bei 3 Jahren. Dieser Entwicklung ist Rechnung zu tragen. Eine Unterscheidung zwischen U3 oder Ü3 ist damit an sich obsolet und rührt aus vergangenen Tagen.



Fortbildungen könnten künftig frühere Aufnahmen ermöglichen, aber aufgrund von Personalmangel können nicht überall spontan neue Gruppen geschaffen werden.


Die Corona-Pandemie brachte Spitzen inform geburtenstarker Jahrgänge hervor, denen die Gemeinde versucht, gerecht zu werden. Aktuell wird der kleinen Warteliste aus drei Betroffenen durch zwei neue Naturgruppen (40 Plätze) entsprochen. 


Die Gemeinde erkennt Anpassungsbedarf, insbesondere im Hinblick auf das reale Eintrittsalter. Es wird betont, dass trotz des guten Status quo mit 25 Gruppen weiterhin Aufgaben vorliegen.


Die Versorgung der Kinder ist entscheidend, um Mütter wie Väter wieder in Arbeit zu bringen. Eine pauschale Lösung gibt es nicht. Eine Erweiterung der Gruppen im Vogelnest wäre gangbar. Die Möglichkeit, das Eintrittsalter weiter zu reduzieren, wird noch evaluiert.


Die Gemeinde arbeitet daran, mehr Entscheidungsgewalt zu erlangen, insbesondere wenn die Integration der drei katholischen Kindergärten erfolgen könnte. Es wird betont, dass die Gemeinde sich nicht auf Erreichtem ausruht, sondern stetig an Verbesserungen arbeitet.


Frage 9: In der Ortenauer Straße in Appenweier gilt ein Tempolimit von 30 km/h. In der Hauptstraße in Urloffen gibt es keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Also können dort 50 km/h gefahren werden, obwohl es schwierig ist dieses Tempo überhaupt dort zu fahren. Beabsichtigen Sie, dies zu ändern und auch in Urloffen eine entsprechende Geschwindigkeitsbegrenzung einzuführen?

Verkehr ist ein allumfassendes Thema, das uns alle betrifft. Besonders wichtig ist es, Erkenntnisse über das "freiwillig 40" in der Hauptstraße zu gewinnen. Hierbei ist eine fundierte Datengrundlage Grundvoraussetzung. 



Meiner Meinung nach ist die Entwicklung eines ganzheitlichen Verkehrskonzepts von großer Bedeutung, um die verschiedenen Stellen und Situationen im Straßenverkehr angemessen zu berücksichtigen. 


Das Thema sollte zunächst im Ortschaftsrat diskutiert werden, um die hiesigen Verhältnisse bestmöglich zu erfassen und zu berücksichtigen.

Frage 10: Wie stehen Sie zur Nutzung vorhandener Industrie- und gemeindeeigener Dachflächen für PV-Anlagen, die bisher noch ungenutzt sind?

Voll und ganz stehe ich hinter solchen Initiativen.


Solche Maßnahmen energetischer Aufwertung tragen nicht nur entscheidend dazu bei, das Image eines Unternehmens zu verbessern, sondern gewinnen angesichts steigender Energiepreise und CO2-Abgaben an monetärer Bedeutung. 


Viele Unternehmen, wenn auch nicht alle, haben die Tragweite nachhaltigen Wirtschaftens längst erkannt. Es gibt sehr gute Beispiele aus Handel, Gewerbe und Industrie - übrigens auch bei uns.


Auch wir als Gemeinde müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Es ist entscheidend, gemeindeeigene Flächen wie Hallen- und Schuldächer zu identifizieren, zu bewerten und dieses Thema in Angriff zu nehmen. 

Nun auch noch zu wissen, wie hoch der Anteil selbst erzeugten Stroms am Verbrauch liegt, macht unseren Fortschritt greifbar und schafft einen wahren Anreiz und Antrieb, besser und besser zu werden. 


Meiner Meinung nach ist dies ein entscheidendes Signal und dient als weiterer Baustein eines zu entwickelnden Klimaschutzkonzepts.

Frage 11: Wenn sich offene Stellen in den Kindertageseinrichtungen der Gemeinde nicht besetzen lassen: Welche Wege wollen Sie beschreiten um Kinder, Eltern und nicht zuletzt die anderen Kolleginnen nicht hängen zu lassen?

Der Fachkräftemangel macht auch vor den Kommunen nicht halt, er betrifft nicht nur die freie Wirtschaft - beeindruckend im Amtsblatt zu sehen. Wir haben Bedarf und stehen mit der Wirtschaft in Konkurrenz um “Köpfe”.

Um diesem Mangel entgegenzuwirken, ist es entscheidend, die Mitarbeiter der Kommune zu binden. Dies könnte durch verschiedene "Zusatzleistungen" wie Jobrad oder ÖPNV-Zuschüsse geschehen, wenngleich uns im öffentlichen Bereich ein enges Korsett gegeben ist.


Ein weiterer wichtiger Schritt besteht darin, pädagogische Fachkräfte und Erzieherinnen sowie Erzieher selbst auszubilden. Ziel sollte es sein, die Gemeinde als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren, um langfristig den Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern zu decken.






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